load("RTL_beispieldaten.RData")
load("RTL_beispieldaten_clean.RData")
library(tidyverse)
library(DMCfun)
10 Zeitveräufe von Effekten
10.1 Pakete und Daten
Wieder laden wir unsere Daten. Wir benötigen hier auch ein zusätzliches Paket.
Zeitverläufe von Effekten (z.B. Unterschied zwischen crossed und uncrossed) werden durch die zu Grunde liegenden Reaktionszeitverteilungen bestimmt. Bekannte Effekte aus der kognitiven Psychologie weisen unterschiedliche Zeitverläufe auf.
So ist z.B. der Stroop-Effekt (Passung zwischen Farbe und Identität von Farbwörtern) bei schnellen Reaktionszeiten minimal und nimmt mit längeren Reaktionszeiten zu.
Hingegen ist der Simon-Effekt (Passung zwischen Stimulus- und Reaktionsort) bei schnellen Reaktionszeiten am größten und nimmt mit längeren Reaktionszeiten ab.
10.2 Delta-Plots
Solche Zeitverläufe kann man durch Delta-Plots visualisieren. Dafür berechnet man die Quantile für jede Versuchsperson für beide Bedingungen (crossed und uncrossed) und mittelt diese dann über die Versuchspersonen.
Auf den Achsen wird das folgendermaßen aufgetragen:
Y-Achse: Unterschied zwischen den Quantilen (hier: crossed - uncrossed) abgebildet
X-Achse: Mittelwert von beiden Bedingungen für jedes Quantil
Mit der “calculateDelta” Funktion erstellt man einen Dataframe, der die entsprechend berechneten Daten enthält. Folgende Argumente können spezifiziert werden:
dat: der Dateframe mit unseren (bereinigten) Daten
nDelta: Festlegung der Quantile/ Anzahl Bins: Wir nehmen 10 (Dezile), also wir fassen also immer 10% der Daten zusammen
tDelta: Art der Delta-Berechnung (1=direct percentiles points, 2=percentile bounds (tile) averaging)
columns: Name der benötigten Spalten: 1. Vp-Nummer, 2. relevante UV, 3. AV
compCoding: Kodierung der relevanten UV
quantileType Argument: (1-9) benutzter Algorithmus für Quantil-Berechnung (siehe ?quantile)
<- calculateDelta(dat = dc,
dc.delta nDelta = 10,
tDelta = 1, #
columns = c("participant", "posture", "rtClean"),
compCoding = c("uncr","crossed"),
quantileType = 7)
Über Versuchspersonen mitteln
<- dc.delta%>%
dc.delta.agg group_by(Bin) %>%
summarise(comp=mean(comp),
incomp=mean(incomp),
meanBin = mean(meanBin),
meanEffect = mean(Effect),
seEffect=sd(Effect)/sqrt(nlevels(Subject))
)
Und anschließend plotten.
ggplot(as.data.frame(dc.delta.agg),
aes(x=meanBin, y=meanEffect)) +
geom_point(position = position_dodge(width=0.5), size=3) +
geom_errorbar(aes(ymin=meanEffect-seEffect, ymax=meanEffect+seEffect), position = position_dodge(width=0.5), width=0.2) +
ylab(label = "Effect")
Wir sehen, dass der Delta-Plot steigt, also der Effekt (d.h., der Unterschied zwischen crossed und uncrossed) mit steigenden Reaktionszeiten größer wird.